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Die erste eigene Wohnung: Wichtige Punkte für einen erfolgreichen Start

Die erste eigene Wohnung: Wichtige Punkte für einen erfolgreichen Start

Für junge Menschen ist der Umzug in die erste eigene Wohnung ein wichtiger Schritt. Doch der Auszug aus dem Elternhaus bringt viele Veränderungen mit sich. Neben der neuen Freiheit gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden. Mit einer sorgfältigen Planung und Berücksichtigung aller Kosten kann der Start in die erste eigene Wohnung finanziell gut abgesichert werden.

1. Das richtige Budget festlegen

Wer bisher bei den Eltern gewohnt hat, unterschätzt oft die laufenden Kosten einer eigenen Wohnung. Daher ist es essenziell, sich vor dem Umzug einen Überblick über den Wohnungsmarkt zu verschaffen und die regelmäßigen Ausgaben realistisch zu kalkulieren. Neben der Miete fallen weitere monatliche Fixkosten an, darunter:

  • Strom (je nach Verbrauch, etwa 40 CHF oder mehr pro Monat)

  • Versicherungen (Hausrat-, Haftpflich- oder Mietkautionsversicherung)

  • Internet- und Telefonanschluss

  • Rundfunkabgabe (derzeit 335 CHF jährlich, etwa 28 CHF pro Monat)

Zusätzlich sollte eine finanzielle Reserve für unerwartete Nachzahlungen, beispielsweise für steigende Energiepreise, eingeplant werden. Schnell summieren sich die Nebenkosten auf über 150 CHF monatlich, die zusätzlich zur Miete aufgebracht werden müssen.

Um herauszufinden, wie viel Miete tatsächlich tragbar ist, sollte eine klare Budgetplanung erfolgen. Dabei wird schnell ersichtlich, ob eine eigene Wohnung finanziell machbar ist oder ob eine Wohngemeinschaft die bessere Alternative darstellt. Auch die Lage spielt eine entscheidende Rolle: Während in der Innenstadt oft nur kleine Ein-Zimmer-Wohnungen erschwinglich sind, kann am Stadtrand eine größere Wohnung finanziell attraktiver sein.

2. Die Wohnungssuche

Ist geklärt, wie hoch Ihr Maximalbudget ist, können Sie sich auf die Suche machen. Wenn Sie den Weg über offizielle Portale, wie

  • immoscout24.ch
  • homegate.ch
  • newhome.ch
  • home.ch

gehen, haben Sie viel Konkurrenz. Besser ist es, wenn Sie Ihre Suche nach einer Wohnung auch im Freundes- und Bekanntenkreis publik machen. Über persönliche Kontakte haben schon viele Menschen eine neue Wohnung gefunden. Nichtsdestotrotz ist Ausdauer gefragt. Die Suche kann gerne einmal Wochen oder Monate dauern.

3. Der Mietvertrag und das Übergabeprotokoll

Beim Abschluss eines Mietvertrags ist es wichtig, alle Vertragsdetails genau zu prüfen. In Wohngemeinschaften gibt es oft Hauptmieter, während neue Mitbewohner einen Untermietvertrag erhalten. Eine frühzeitige Absprache mit dem Vermieter zur Erlaubnis der Untervermietung ist ratsam.

Vor dem Einzug sollte eine Wohnungsbegehung mit dem Vermieter erfolgen. Dabei wird der Zustand der Wohnung im Übergabeprotokoll festgehalten. Wichtige Punkte sind:

  • Vorhandene Schäden wie Schimmel, Kratzer oder fehlende Einrichtungsgegenstände

  • Zustand der Wände, Böden und sanitären Anlagen

  • Anzahl der übergebenen Schlüssel

Fotos sind eine sinnvolle Ergänzung, um den Zustand eindeutig zu dokumentieren. Das Übergabeprotokoll muss von beiden Parteien unterschrieben werden. Beim Auszug wird es als Vergleichsbasis herangezogen. Schäden, die über normale Abnutzung hinausgehen, müssen vom Mieter getragen werden. Ebenso gehört der sogenannte „kleine Unterhalt“, wie das Ersetzen von Glühbirnen oder das Entkalken von Armaturen, zur Verantwortung des Mieters.

4. Die Mietkaution

Neben der Miete und den Einrichtungsgegenständen ist die Mietkaution eine weitere finanzielle Herausforderung beim Einzug in die erste Wohnung. Diese dient dem Vermieter als Sicherheit und beträgt in der Regel bis zu drei Nettomonatsmieten. Sie wird auf einem Sperrkonto hinterlegt und erst nach Beendigung des Mietverhältnisses zurückgezahlt, sofern keine offenen Forderungen bestehen.

Für junge Mieter übernehmen oft die Eltern die Mietkaution. Alternativ besteht die Möglichkeit, eine Mietkautionsversicherung abzuschliessen. Hierbei wird anstelle der Einzahlung der gesamten Kaution eine jährliche Prämie an eine Versicherung gezahlt. Dies entlastet das Budget, jedoch bleibt die Kaution im Schadensfall weiterhin vom Mieter zu übernehmen.

5. Ersteinrichtung und Möblierung

Die Erstausstattung der Wohnung kann teuer sein. Neben grundlegenden Möbeln wie Bett, Sofa und Tisch sollte auch an technische Geräte wie einen Fernseher sowie an Vorhänge, Beleuchtung und Haushaltsgeräte wie eine Mikrowelle oder einen Staubsauger gedacht werden. Zudem können Pflanzen und dekorative Elemente die Wohnung gemütlicher machen. Wer sparen möchte, kann auf Second-Hand-Märkte oder Online-Kleinanzeigen zurückgreifen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ermittlung der Inventarsumme für die Hausratversicherung. Diese sollte realistisch angesetzt werden, um eine sogenannte Unterversicherung zu vermeiden, da diese im Schadensfall zu erheblichen finanziellen Nachteilen führen kann.

6. Versicherungen und Absicherungen

Neben der Mietkaution, die entweder durch eine Hinterlegung auf einem Sperrkonto oder eine Mietkautionsversicherung abgesichert wird – letztere verursacht auch jährliche Kosten –, sollten auch Versicherungen nicht vernachlässigt werden. Eine Hausratversicherung schützt vor finanziellen Schäden durch Feuer, Wasser oder Einbruch und sichert damit den eigenen Besitz ab. Ebenso ist eine Privathaftpflichtversicherung dringend zu empfehlen, da sie Schäden am Mietobjekt oder bei Dritten übernimmt und somit hohe finanzielle Risiken minimiert. In bestimmten Fällen kann auch eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll sein, insbesondere wenn es zu Streitigkeiten mit dem Vermieter kommt. Diese kann juristische Beratung und rechtliche Unterstützung bieten und hilft dabei, mögliche Konflikte professionell zu klären.

7. Umzugskosten berücksichtigen

Neben der Miete für einen Transporter oder die Beauftragung eines Umzugsunternehmens fallen auch Kosten für Verpackungsmaterial und eventuell für die Möbeldemontage und -montage an. Zusätzlich kann es erforderlich sein, eine Parkbewilligung für den Umzugstag zu beantragen, um eine reibungslose Anlieferung der Möbel zu ermöglichen.

8. Wohnungsanmeldung & Adressänderung

Nach dem Einzug muss die neue Adresse bei der Gemeinde oder Stadtverwaltung gemeldet werden. Auch Versicherungen, Banken, Arbeitgeber und andere wichtige Stellen sollten frühzeitig über die Adressänderung informiert werden. Ein Nachsendeauftrag bei der Post kann helfen, keine wichtige Post zu verpassen.

9. Lärmschutz und Hausordnung

In der Schweiz gelten strenge Regeln für Ruhezeiten. Zwischen Mittag (12-13 Uhr), Nacht (ab 22 Uhr) und an Sonn- und Feiertagen sollte auf laute Geräusche verzichtet werden. Zudem gibt es oft eine Hausordnung, die bestimmte Vorschriften zu Müllentsorgung, Reinigung des Treppenhauses oder allgemeines Verhalten im Mehrfamilienhaus enthält. Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn trägt dazu bei, Streitigkeiten zu vermeiden.

10. Nebenkosten im Mietvertrag prüfen

Oft sind nicht alle Kosten in der Miete enthalten. Es sollte geklärt werden, ob Heizkosten, Warmwasser und Strom separat berechnet werden oder in den Nebenkosten enthalten sind. Eine detaillierte Prüfung kann verhindern, dass am Jahresende bei der Nebenkostenabrechnung hohe Nachzahlungen fällig werden.

11. Internet- & TV-Anschluss

Der Internet- und TV-Anschluss sollte rechtzeitig organisiert werden, da die Aktivierung einige Wochen dauern kann. Ein Vergleich der Tarife und Mindestlaufzeiten verschiedener Anbieter kann helfen, langfristig Geld zu sparen.

12. Reparaturen und Instandhaltung

Während des Mietverhältnisses ist der Mieter für den sogenannten „kleinen Unterhalt“ verantwortlich. Dazu gehören das Ersetzen von Glühbirnen, das Entkalken von Wasserhähnen und das Reinigen von Abflüssen. Bei größeren Schäden ist der Vermieter zu informieren, da eigenmächtige Reparaturen sonst zu Problemen führen können.

13. Haustiere und Mietvertrag

Nicht jede Wohnung erlaubt Haustiere. Vor der Anschaffung eines Haustiers sollte geprüft werden, ob dies im Mietvertrag erlaubt ist. Falls keine klare Regelung vorhanden ist, sollte eine schriftliche Erlaubnis des Vermieters eingeholt werden, um spätere Konflikte zu vermeiden. Zusätzlich sollte bedacht werden, dass Tierarztkosten, insbesondere bei unerwarteten medizinischen Eingriffen, schnell hohe Summen erreichen können. Eine Haustierkrankenversicherung kann hier finanziellen Schutz bieten, indem sie einen Teil oder sogar die gesamten Kosten für tierärztliche Behandlungen abdeckt. Allerdings verursacht sie ebenfalls laufende Kosten, die in das monatliche Budget eingeplant werden sollten. 

14. Kündigungsfristen & Nachmietersuche

Die meisten Mietverträge haben eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Falls ein früherer Auszug gewünscht ist, muss der Mieter einen zahlungsfähigen Nachmieter stellen, der bereit ist, den bestehenden Vertrag zu übernehmen. Dies sollte gut dokumentiert und mit dem Vermieter abgesprochen werden.

Mit einer sorgfältigen Planung und Berücksichtigung aller Kosten lässt sich der Start in die erste eigene Wohnung finanziell gut absichern.

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